Das seltene Handwerk des Formstechers in Familientradition begründete vor über 70 Jahren
im Riesengebirge Josef Drescher. Ende der 60er Jahre übernahm Sohn Ewald - nun im sächsischen
Pulsnitz ansässig - das Erbe vom Vater. Bis ins hohe Rentenalter und wenige Tage vor seinem plötzlichen Tod
war er gelegentlich noch immer mit Freude für seine zahlreichen Kunden tätig. Seit 1986 arbeitet auch Tochter Yvonne
in diesem Handwerk mit. Sie möchte nun diese Tradition noch einige Zeit fortsetzen.
Wurden in zurückliegender Zeit vor allem Buchstaben
aus Holz für den Plakatdruck gefertigt, so bestimmt jetzt die Herstellung und Restaurierung von Modeln
- für den Blaudruck und Direktdruck bestimmte Druckstöcke - das Produktionsprofil in der Werkstatt.
Nach eigenen Entwürfen, alten Vorlagen oder nach speziellen Wünschen der Kunden wurden bisher
über 1000 verschiedene Modeln neu angefertigt. Bis zu 25x25 Zentimeter groß sind die kunstvoll verzierten
Druckstöcke. Für die Herstellung ist besonders das Holz des Birnbaumes geeignet, das sich gut
bearbeiten lässt und auch die nötige Festigkeit aufweist. Mit Stech-, Stemm- und Putzeisen sowie
sicherer Hand wird das Holz herausgearbeitet, bis das gewünschte Muster entsteht. Andere Model wiederum
werden mit feinen Messingstiften, Streifen und gezogenen Profilen versehen, mitunter tausende nur für ein Model. Diese werden entsprechend der
Vorlage so in das Holz eingeschlagen, dass sie nur noch 5 Millimeter herausragen.
Tochter Yvonne Mehnert bei der Arbeit |
Formstecher Ewald Drescher (1931 - 2018 †) bei der Herstellung eines Models |